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Textilhandel dominiert Einzelhandelsvermietung zum Jahresbeginn 2023, Hamburg verdrängt Berlin vom Spitzenplatz mit Überseequartier

    Textilhandel dominiert die Einzelhandelsvermietung zum Jahresbeginn
2023 / Hamburg läuft Berlin durch das Überseequartier den Spitzenrang
ab
Frankfurt (ots) - Der deutsche Einzelhandelsvermietungsmarkt hat zum
Jahresauftakt 100.500 m² neuangemietete Ladenfläche verzeichnet. Damit hat sich
das erste Quartal wie bereits seine beiden Vorgänger über der wichtigen Schwelle
von 100.000 m² behauptet, wie das Immobilienberatungsunternehmen JLL errechnete.
Der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre von 111.000 m² wurde hingegen erneut
unterschritten, die Anzahl der Abschlüsse ging in Relation zum
Vorjahresvergleichsquartal von 213 auf 192 zurück. Vor allem der Textilhandel
zeigt sich mit 37 Prozent Anteil am Flächenumsatz vergleichsweise
expansionsfreudig.

Dirk Wichner , Head of Retail Leasing JLL Germany: "Die Diskussion über die
Zukunft unserer Innenstädte ist vielerorts in vollem Gange. Dabei werden häufig
die einzelnen Nutzungsarten Wohnen, Hotel, Büro und Einzelhandel sowie deren
Anteile in den Innenstädten hinterfragt. Wer heute in unsere Innenstädte schaut,
der sieht - vielen Unkenrufen zum Trotz - die Bedeutung des Einzelhandels und
des Einkaufserlebnisses in unseren Innenstädten. Die hohen Frequenzen und die
stabilen Flächenumsätze in deutschen Einkaufsstraßen spiegeln gerade in diesen
eigentlich für den Einzelhandel herausfordernden Zeiten die Zuversicht aller
Akteure wider. Aber - und dieses Aber ist unübersehbar - die Konzentration auf
die besten Lagen mit den besten Einkaufserlebnissen setzt sich weiter fort."

Im Mittelpunkt der Expansionsmanager standen diesmal auffällig stark die zehn
größten Handelsmetropolen[1], die insgesamt 55 Prozent am Flächenumsatz sowie 56
Prozent der Abschlüsse verzeichneten. Im vorherigen Quartal hatte der Anteil an
den Abschlüssen noch bei 42 Prozent, der Anteil an der vermieteten Fläche sogar
nur bei 28 Prozent gelegen. "Aktuell fokussieren sich die Händler vor allem auf
die Toplagen in den großen Städten, weil sie hier die entsprechenden Frequenzen
und damit auch Umsätze erwarten", deutet Wichner . Der Anteil internationaler
Konzepte ist unterdessen wieder etwas zurückgegangen - sie steuerten 52 Prozent
der Anmietungen und 61 Prozent der Fläche bei. Im Abschlussquartal 2022 hatten
sie mit 78 Prozent der Fläche den Markt noch dominiert.

Berlin erzielte zwar mit 25 Anmietungen erneut die höchste Zahl, musste sich
aber mit 14.200 m² neu angemieteter Ladenfläche im ersten Quartal mit dem
ungewohnten zweiten Platz zufriedengeben. Durch mehrere Großanmietungen wie C&A
mit 3.000 m² auf der Mönckebergstraße sowie im neuen Überseequartier, darunter
Thalia mit 1.700 m² und H&M mit 3.200 m², setzte sich Hamburg mit 17.200 m² bei
23 Anmietungen an die Spitze. Erst mit großem Abstand folgen Stuttgart mit mehr
als 4.900 m², Frankfurt mit knapp 4.800 m², Düsseldorf mit 4.200 m² und Köln mit
rund 3.800 m² Flächenumsatz. Dahinter hat Nürnberg mit knapp 3.500 m²
überraschend das innerbayerische Duell gegen München gewonnen. Die
Landeshauptstadt kam diesmal nur auf knapp 2.000 m² bei sechs Anmietungen.
Leipzig (700 m²) und Hannover (351 m²) komplettieren das Feld.

Vor allem die Textilbranche war mit 37 Prozent Flächenanteil sehr agil. Von den
mehr als 37.000 m² neuer Fläche entfallen dabei 13.800 m² auf Bekleidungshäuser,
10.200 m² auf Young-Fashion-Mode sowie 3.700 m² auf Textildiscounter.

Zweitstärkstes Segment war erneut Gastronomie/Food mit 27 Prozent Flächenanteil
vor Gesundheit/Beauty mit elf Prozent. Alle weiteren Branchen liegen bei fünf
Prozent oder darunter.

"Ein aktuell erkennbarer Trend ist, dass Handelsketten große Flächen anmieten,
um mehrere Filialen in einer Stadt zusammenzulegen. Die benötigte Fläche dafür
finden sie in den Metropolen", beobachtet Wichner . Entsprechend entfallen 13
Prozent der Anmietungen auf Ladenlokale von mehr als 1.000 m² und auf die
Größenklasse von 500 m² bis 1.000 m² sogar 16 Prozent.

Unterdessen verharrten die Spitzenmieten auf dem Niveau des Jahreswechsels.
München führt das Feld mit 340 Euro pro Quadratmeter im Monat an. Berlin (290
Euro), Frankfurt (280 Euro), Düsseldorf (275 Euro) und Hamburg (265 Euro) bilden
die Top fünf. Dahinter folgen Stuttgart (250 Euro) Köln (230 Euro), Hannover
(170 Euro), Nürnberg (140 Euro) und Leipzig (110 Euro). Dirk Wichner erwartet
aber ein sich weiter differenzierendes Bild: "Die Spitzenmieten werden -
insbesondere wegen der stabilen Nachfrage nach Spitzenflächen - stabil bleiben.
Das sagt aber nichts über die weitere Entwicklung der Durchschnittsmieten aus.
Es gibt inzwischen Flächen, die selbst ohne Miete, also nur für die Nebenkosten,
keinen Interessenten mehr finden. Für die genannten Spitzenflächen gilt das aber
nicht und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben."

[1] Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München,
Nürnberg, Stuttgart.

Pressekontakt:

Peter Lausmann, Team Leader Corporate Communications JLL Germany,
Tel. 069 2003 1366, mailto:peter.lausmann@jll.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/62984/5490869
OTS:               Jones Lang LaSalle SE (JLL)

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