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Aus Sorge vor dem Coronavirus hat eine indonesische Stadt den Verkauf von Fledermäusen zum Verzehr auf Märken gestoppt.
Photo: imago images/Ardea
Aus Sorge vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 hat eine indonesische Stadt den Verkauf von Ratten, Schlangen, Fledermäusen und Affen gestoppt. Der Markt in Tomohon auf Sulawesi ist dafür bekannt, dass dort solche Tiere zum Verzehr angeboten werden. Es wurde ein Team losgeschickt, das das Verbot bekannt machen soll, wie der Chef der lokalen Gesundheitsbehörde, Isye Liuw, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte.
Nach derzeitigem Stand infizierten sich die ersten Menschen auf einem Wildtiermarkt im chinesischen Wuhan mit dem neuartigen Virus. Von welchem Tier der Erreger auf den Menschen übersprang, ist unklar. Ursprüngliches Reservoir sind wahrscheinlich Fledermäuse. Viele Infektionskrankheiten des Menschen, darunter Tollwut, Mers und Ebola, kommen aus dem Tierreich. Gerade Säugetiere tragen Erreger, die auf den Menschen überspringen können. Als mögliche Überträger neuer Coronaviren gelten unter anderem Fledermäuse und Flughunde.
Sechs Krankenhausmitarbeiter in China an Coronavirus gestorben
In China sind nach Behördenangaben sechs Krankenhausmitarbeiter an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Zudem seien seit Dienstag 1716 Neu-Infektionen mit dem Erreger Covid-19 festgestellt worden, teilte der Vize-Chef der chinesischen Gesundheitskommission Zeng Yixin am Freitag mit. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in der Volksrepublik insgesamt liegt inzwischen bei mehr als 64.000. Mehr als 1100 der Neu-Infektionen wurden laut Zeng in der zentralchinesischen Provinz Hubei gelegenen Metropole Wuhan nachgewiesen, wo das Virus im Dezember erstmals aufgetreten war. 400 weitere seien in anderen Städten in Hubei bestätigt worden.
Zeng hob die großen Risiken hervor, denen Ärzte und Krankenpfleger angesichts der Engpässe bei Schutzanzügen und Atemschutzmasken bei der Behandlung von Coronavirus-Patienten ausgesetzt seien. Vor allem in Wuhan führten die Engpässe zuletzt dazu, dass Ärzte dieselbe Schutzbekleidung mehrfach tragen mussten. Ein Arzt aus Wuhan sagte der Nachrichtenagentur AFP, er und 16 seiner Kollegen hätten Symptome, die auf eine mögliche Coronavirus-Infektion hindeuteten. Dazu gehören Husten und Atemnot. Die chinesischen Gesundheitsbehörden legten die Zahlen eine Woche vor, nachdem der junge Augenarzt Li Wenliang an dem Erreger gestorben war. Li hatte als einer der ersten vor dem Virus gewarnt. Nach seiner Schilderung versuchte die Polizei jedoch, ihn mundtot zu machen. Sein Tod löste in chinesischen Online-Diensten große Bestürzung aus, vielfach wurde der Ruf nach Meinungsfreiheit laut. (AFP)
Wegen Covid-19: Aida Cruises beendet Asien-Saison vorzeitig
Wegen des sich in Ostasien weiter ausbreitenden Coronavirus Sars-CoV-2 und der zunehmenden Reiseeinschränkungen in dieser Region hat die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises die Asiensaison vorzeitig beendet. Betroffen seien die Schiffe „Aidavita“ und „Aidabella“ mit insgesamt rund 3300 Passagieren, teilte das Unternehmen am Freitag in Rostock mit. Ihre Fahrten enden demnach am Sonntag beziehungsweise Montag in Laem Chabang/Bangkok (Thailand). Regulär hätte das Asien-Programm noch bis April gedauert, für jedes Schiff seien bis dahin noch vier Reisen geplant gewesen.
„Für Aida Cruises haben die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Gäste und Crew jederzeit oberste Priorität“, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze. Alle betroffenen Gäste und Vertriebspartner würden aktuell informiert. Die Schiffe sollen nun in anderen Regionen fahren. Das Alternativprogramm werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben.
Es habe bis heute keinen Verdachtsfall oder bestätigten Fall von Sars-CoV-2 an Bord eines Aida-Schiffes gegeben, betonte Kunze. (dpa)
Lufthansa verlängert Flugpause nach China
Wegen des Coronavirus hat die Lufthansa ihre Flugpause nach China verlängert. Bis zum Ende des Winterflugplans am 28. März werden nun auch Peking und Shanghai von den Fluggesellschaften der Gruppe einschließlich Swiss und Austrian nicht mehr angeflogen, wie der Konzern am Freitag in Frankfurt mitteilte. Zunächst waren diese Flüge nur bis zum 29. Februar gestrichen worden. Für die übrigen chinesischen Festland-Ziele Nanjing, Shenyang und Qingdao hatte Lufthansa bereits zuvor eine Flugpause bis Ende März angekündigt.
Wegen der stockenden Nachfrage sollen nun auch einzelne Flüge nach Hongkong gestrichen werden, das bislang noch voll mit 19 wöchentlichen Verbindungen bedient worden war. Die Swiss werde im März auf ihren Hongkong-Flügen kleinere Jets einsetzen, kündigte der Lufthansa-Konzern noch an. Man beobachte die Situation weiterhin laufend und stehe mit den Behörden im Kontakt. (dpa)
+++ 13. Februar +++
Corona-Angst: ManU-Spieler darf nicht mit dem Team trainieren
Die Furcht vor dem neuartigen Coronavirus bekommt derzeit auch der Manchester-United-Spieler Odion Ighalo zu spüren. Der englische Top-Club habe den nigerianischen Stürmer gebeten, zwei Wochen lang sein Trainingszentrum in Carrington zu meiden, berichteten am Donnerstag die Zeitungen „The Times“ und „Daily Mail“. Manchester United hat den 30-Jährigen für diese Saison von dem chinesischen Verein Shanghai Shenhua ausgeliehen. Nun will der Verein offenbar sichergehen, dass Ighalo nicht das Coronavirus einschleppt. Er durfte schon nicht zum Trainingscamp von Manchester United in Spanien mitfahren. Seine Teamkollegen soll er den Berichten zufolge erstmals am Wochenende treffen. Ighalo hat seit dem 6. Dezember kein Spiel mehr bestritten. Damit er trotz der Virus-Schutzmaßnahmen fit bleibt, trainierte er mit einem eigenen Trainer in einem Taekwondo-Zentrum in Manchester. In Großbritannien gibt es neun bestätigte Infektionen mit Covid-19. In China wurden nach Behördenangaben bereits fast 60.000 Infektionen sowie mehr als 1300 Todesfälle registriert. (AFP)
Weiter kein Covid-19-Virus bei China-Rückkehrern in Berlin
Auch im zweiten Testdurchlauf ist bei den 20 China-Rückkehrern in Berlin kein neues Coronavirus has been demonstrated. Die Ergebnisse seien negativ, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Deutschen und ihre Angehörigen waren am Sonntag in Berlin eingetroffen und sind seitdem im Stadtteil Köpenick in Quarantäne. Sie hatten sich zuvor in der stark von dem Virus Sars-CoV-2 betroffenen chinesischen Stadt Wuhan aufgehalten. Bis zum Ende der 14-tägigen Isolierung sollen die Rückkehrer alle vier Tage auf den Erreger getestet werden. Dieser kann eine Lungenerkrankung auslösen, die inzwischen Covid-19 genannt wird. Die Quarantäne für die Dauer einer längst möglichen Inkubationszeit sei eine Maßnahme, um die Betroffenen selbst und die Bevölkerung zu schützen, teilte die Senatsverwaltung mit. (dpa)
Spahn warnt vor Arzneimittel-Engpässen wegen Covid-19-Epidemie
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn befürchtet wegen der Covid-19-Epidemie neue Arzneimittel-Engpässe in Europa. Hintergrund sei der Produktionsstopp in China bei wichtigen Wirkstoffen, der in einigen Wochen zu Knappheit in Europa führen könne, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag vor einem Sondertreffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Die EU-Kommission müsse die Lage analysieren und Lösungsvorschläge machen.
Schon vor einigen Tagen hatten Pharmaexperten davor gewarnt, dass Produktionsausfälle in China wegen Covid-19 zu Antibiotika-Engpässen auch in Deutschland führen könnten. Da die Herstellung von Wirkstoffen in der stark betroffenen Provinz Hubei stillstehe, schwänden die Lagervorräte für die Weiterverarbeitung, hatte Morris Hosseini, Pharmaexperte bei der Beratungsgesellschaft Roland Berger, gesagt. Bei einem längerfristigen Stopp drohten Lieferengpässe. Weltweit sei die Pharmabranche in der Wirkstoff-Produktion abhängig von China. I
Das Gesundheitsministertreffen in Brüssel war kurzfristig einberufen worden, um den Kampf der 27 EU-Staaten gegen das Coronavirus zu koordinieren. Bisher gibt es in Europa nur wenige Fälle – in Deutschland sind es 16. Doch will man für eine etwaige Ausbreitung gewappnet sein und eine einheitliche Linie finden.
Spahn sagte, nötig sei eine Koordinierung auch bei Einreisekontrollen. „Es braucht eine Abstimmung, ob und wenn ja was an Maßnahmen an den Flughäfen wir ergreifen für uns gemeinsam in der Europäischen Union“, sagte der Gesundheitsminister. Deutschland habe inzwischen die Regel, dass Piloten beim Anflug über mögliche Infektionsfälle informieren müssten. Es stelle sich die Frage, ob man auch bei Passagieren abfrage, ob sie mit infizierten oder gefährdeten Personen in China Kontakt hatten.
Spahn hatte am Mittwoch in Berlin bereits eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäischen Union am Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Dazu zählte er Forschungsmittel aus dem EU-Haushalt. (dpa)
Erstes Todesopfer in Japan wegen Coronavirus
In Japan ist erstmals ein mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 infizierter Mensch gestorben. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend (Ortszeit) bekanntgab, handelt es sich bei dem Opfer um eine Frau in ihren 80ern in der Tokioter Nachbarprovinz Kanagawa. Nach Erkenntnissen der Behörden war die Frau in letzter Zeit nicht auf Auslandsreisen gewesen. Bislang sind in Japan mehr als 200 Infektionsfälle bestätigt. Die meisten davon sind Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“, das in Yokohama zunächst noch bis zum Mittwoch der kommenden Woche unter Quarantäne gestellt ist.
Bei der nun gestorbenen Frau war das Virus erst nach ihrem Tod festgestellt worden. Sie lag seit dem 1. Februar im Krankenhaus. In Japan sollen in weniger als sechs Monaten die Olympischen Spiele in der Hauptstadt Tokio stattfinden. (dpa)
Direktflüge zwischen Berlin und Peking vorerst gestrichen
Die einzige direkte Flugverbindung zwischen Berlin und Peking ist wegen des Coronavirus bis Ende März ausgesetzt. Die zuständige Fluggesellschaft Hainan habe alle Flüge zwischen dem 13. Februar und dem 28. März gestrichen, sagte eine Flughafensprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei der Coronavirus, der inzwischen offiziell den Namen Sars-CoV-2 trägt. Betroffene Passagiere seien gebeten, sich auf der Internetseite der Fluggesellschaft über ihre Flüge zu informieren. Hainan Airlines fliegt in Deutschland nur ab dem Berliner Flughafen Tegel. (dpa)
China feuert Parteichef von schwer betroffener Provinz
Der Ausbruch des Coronavirus in China hat weitere personelle Konsequenzen: Wie der Staatssender CCTV am Donnerstag berichtete, ist der Parteisekretär der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei ersetzt worden. Jiang Chaoliang wurde demnach von Ying Yong, dem bisherigen Bürgermeister von Shanghai, abgelöst. Bereits am Dienstag waren die Chefs der Gesundheitskommission in der Provinz entlassen worden. Zuletzt war in China immer mehr Kritik an der Untätigkeit oder langsamen Reaktion der Behörden auf den Ausbruch laut geworden.
Für landesweite Bestürzung und Anteilnahme sorgte vergangene Woche der Tod des Arztes Li Wenliang, der frühzeitig vor dem Ausbruch des Coronavirus gewarnt hatte, aber laut Berichten gezwungen wurde, diese „Gerüchte“ nicht weiter zu verbreiten. Der 34-Jährige starb, weil er sich mit dem Virus angesteckt hatte. Am Donnerstag verkündete Hubei überraschend einen drastischen Anstieg der neuen Todesfälle und neu nachgewiesener Infektionen, da die Zählweise der Diagnosen geändert wurde. (dpa)
Zahl der Infizierten in China steigt sprunghaft
The Zahl neu nachgewiesener Todesopfer durch das coronavirus hat sich in China in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Vergleich zum Vortag mehr als verdoppelt. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen verzehnfachte sich fast. Wie das chinesische Staatsfernsehen am Donnerstag berichtete, wurden 242 neue Todesopfer registriert, womit die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit bei 1310 liegt. Die Zahl der nachgewiesenen Infektion stieg um 14.840 auf nun 48.208 bekannte Fälle. Wie der sprunghafte Anstieg in der Statistik zu erklären ist, war zunächst unklar. Wie das Staatsfernsehen berichtete, habe die Provinz die „Diagnoseergebnisse überarbeitet“. Patienten seien gemäß der neuen Klassifikation diagnostiziert worden. (dpa)
Mobilfunk-Messe MWC abgesagt
Nach dem Rückzug zahlreicher Aussteller aus Furcht vor dem Coronavirus ist die Mobilfunkmesse World Mobile Congress in Barcelona abgesagt Service. Die ursprünglich für den 24. bis 27. Februar geplante Messe finde wegen der „weltweiten Besorgnis über den Ausbruch des Coronavirus“ nicht statt, erklärte der Veranstalter GSMA am Mittwochabend. In den vergangenen Tagen hatten unter anderem der US-Onlineriese Amazon, der japanische Sony-Konzern, die Telekom und LG Electronics aus Südkorea ihre Teilnahme an der Messe aufgrund der Gesundheitsgefahr für alle Anwesenden durch die Epidemie abgesagt. Die Messe in Barcelona ist mit üblicherweise mehr als 100.000 Besuchern und rund 2800 Ausstellern aus aller Welt eine der wichtigsten Branchenschauen. (afp)
44 weitere Coronavirus-Infizierte auf Kreuzfahrtschiff in Japan
An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist bei weiteren 44 Menschen eine Infizierung mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 218. An Bord des Kreuzfahrtschiffes sind auch zehn deutsche Staatsangehörige. Die Quarantäne gilt noch bis zum 19. Februar. Gesundheitsminister Katsunobu Kato gab jedoch am Donnerstag bekannt, dass die Regierung Senioren mit chronischen Krankheiten früher von Bord gehen lassen werde als geplant, sofern sie negativ getestet wurden. Möglicherweise schon an diesem Freitag.
In diplomatischen Kreisen sind zunehmend Zweifel an der Art und Weise aufgekommen, wie die japanische Regierung mit dem Fall des Kreuzfahrtschiffes umgeht. Bisher wurden Tests vorrangig bei Menschen vorgenommen, bei denen erhöhtes Risiko einer Infektion besteht. Alle rund 3600 Passagiere und Crewmitglieder zu testen, sei wegen angeblich begrenzter Test-Geräte logistisch schwierig, hatte es zwischenzeitlich geheißen. Vor dem Parlament sagte Kato zwar laut Medien, man erwäge, alle Menschen an Bord zu testen, wenn sie das Schiff verlassen haben. Genaueres über das weitere Vorgehen ist jedoch bislang nicht klar. (dpa)
Japan hält trotz Coronavirus an Olympischen Spielen fest
Japan will ungeachtet der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wie geplant die Olympischen Spielen im Sommer austragen. Der Chef des japanischen Olympischen Komitees, Yoshiro Mori, bekräftigte am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Tokio, dass die Planung für die Spiele nicht durch die neue Lungenkrankheit Covid-19 beeinträchtigt werde. „Ich möchte noch einmal klarstellen, dass eine Absage oder Verschiebung der Tokio-Spiele nicht erwogen wurden“, sagte Mori zum Auftakt eines zweitägigen Vorbereitungstreffens mit dem IOC. Man werde mit der japanischen Regierung zusammenarbeiten und „ruhig“ mit jeglichen Problemen infolge des neuartigen Virus umgehen, sagte Mori. (dpa)
+++ 12. Februar +++
Formel 1 verschiebt China-Rennen wegen Coronavirus
Die Formel 1 verschiebt wegen des Coronavirus den Großen Preis von China. Das eigentlich für den 19. April geplante Rennen in Shanghai soll zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nachgeholt werden, wenn die Situation sich verbessert, wie die Rennserie am Mittwoch mitteilte. (dpa)
EU-Parlament-Fraktion fordert Fragebogen bei Einreisen
Vor einem Treffen der EU-Gesundheitsminister hat die Europäischen Volkspartei im Europaparlament eine einheitliche Reaktion der EU auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Einzelne Mitgliedsstaaten gingen unterschiedlich vor, doch brauche man eine gemeinsame Strategie, sagte Fraktionschef Manfred Weber am Mittwoch in Straßburg. Die Fraktion schlug vor, dass jeder bei der Einreise in die Europäische Union einen Fragebogen ausfüllen muss, um einer weiteren Verbreitung des Virus besser vorzubeugen.
In dem Fragebogen sollten beispielsweise neben grundsätzlichen Kontaktdaten auch Reisen nach China und Asien eingetragen werden, erklärte der italienische EVP-Abgeordnete Antonio Tajani. Auch ob in den 30 Tagen vor Einreise Grippe-Symptome vorlagen, solle festgehalten werden. Falsche Angaben müssten geahndet werden, sagte Tajani. (dpa)
Spahn fordert mehr Geld aus Brüssel im Kampf gegen Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäischen Union am Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Vor einem Treffen der EU-Gesundheitsminister an diesem Donnerstag in Brüssel sagte Spahn, er wünsche sich eine Einigung auf Mittel aus dem EU-Haushalt zur Forschung im Kampf gegen das Virus. „Und ich möchte auch erreichen (…), dass die Bitte der Weltgesundheitsorganisation nach finanzieller Hilfe nicht nur von den Nationalstaaten beantwortet wird, sondern dass auch die Europäische Union mit Haushaltsmitteln sich verantwortlich fühlt“, so Spahn nach einer Unterrichtung des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Mittwoch in Berlin.
Erneut kein Coronavirus bei China-Rückkehrern nachgewiesen
Auch bei der dritten Untersuchung der in Germersheim untergebrachten China-Rückkehrer ist kein neuartiges Coronavirus nachgewiesen worden. Die Untersuchten – neben 122 Rückkehrern auch 22 Helfer des Deutschen Roten-Kreuzes – seien noch am Dienstagabend informiert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Mainz am Mittwochmorgen mit.
Das Ministerium verwies auf das Landesuntersuchungsamt, wonach ein Nachweis des Virus Sars-CoV-2 mit zunehmender Dauer der Quarantäne immer unwahrscheinlicher werde. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass es nicht später doch noch einen Nachweis geben könne. Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) sagte: „Das Ergebnis stimmt mich zuversichtlich, dass das Ende der Quarantänezeit wie vorgesehen am Sonntag beendet werden kann und alle Rückkehrerinnen und Rückkehrer sowie die großartigen Helferinnen und Helfer zu ihren Familien zurückkehren können.“ (dpa)
Wieder fast 100 neue Todesopfer in China – Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 1100
Das Coronavirus hat in China innerhalb von 24 Stunden erneut fast 100 Todesopfer gefordert: Wie die Nationale Gesundheitskommission am Mittwoch mitteilte, kamen landesweit im Vergleich zum Vortag 97 Todesfälle hinzu. Die Zahl der Infektionen stieg demnach um 2015 Fälle. Sowohl die Zahl der neuen Opfer als auch die der neu erkrankten Patienten ging den offiziellen Angaben zufolge damit im Vergleich zum Vortag etwas zurück. Am Dienstag waren noch 108 Todesfälle und 2478 neue Infektionen gemeldet worden. Allerdings wird eine hohe Dunkelziffer vermutet.
Die meisten Opfer kamen erneut aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus erstmals auf den Menschen übergesprungen war. Dort wurden 94 der neuen Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Opfer auf dem chinesischen Festland liegt nun bei 1113. Bei mehr als 44.000 Menschen wurde eine Infektion bestätigt. (dpa)
Bisher keine Deutschen auf Kreuzfahrtschiff in Japan infiziert
Unter den positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff in Japan befinden sich nach Angaben der Botschaft keine Deutschen. Das berichtete die deutsche Vertretung in Tokio am Mittwoch. Zuvor hatte das japanische Gesundheitsministerium bei weiteren 39 Menschen – 29 Passagiere und zehn Crewmitglieder – eine Infizierung festgestellt, damit stieg die Zahl der Infizierten auf 174. Vier Personen zeigten ernste Symptome.
Außerdem habe sich auch ein für die Quarantäne Zuständiger infiziert, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Die übrigen der rund 3600 Passagiere und Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord des in Yokohama unter Quarantäne gestellten Schiffes bleiben. Ob Japan alle Personen an Bord untersuchen lassen wird, war weiterhin unklar. An Bord sind zehn deutsche Staatsangehörige. (dpa)
+++ 11. Februar +++
Zwei neue Coronavirus-Fälle in Bayern
In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle auf 16 gestiegen. Die beiden Neuerkrankungen stehen im Zusammenhang mit dem Automobilzulieferer aus Stockdorf bei München, bei dem vor über zwei Wochen bundesweit erstmals eine Infektion mit der neuen Lungenkrankheit gemeldet wurde. Das berichtete das bayerische Gesundheitsministerium am Dienstagabend in München. Einzelheiten zu den neuen Fällen wollte das Ministerium am Mittwoch bekanntgeben. Am Abend gab es zudem widersprüchliche Informationen zur Zählweise der Infektionen in China.
Alle nun insgesamt 14 bestätigten Coronavirusfälle in Bayern stehen in Zusammenhang mit dem Automobilzulieferer Webasto. Dort war eine chinesische Kollegin zu Gast, die wenig später zurück in ihre Heimat flog, wo ihre Infektion nachgewiesen wurde. In Deutschland wurde das Virus zudem bei zwei am 1. Februar von China nach Frankfurt/Main ausgeflogenen Menschen nachgewiesen. Am Mittwoch will der Bundestag über die Vorbeugemaßnahmen gegen das Virus beraten.
Antibiotika-Engpässe wegen Coronavirus möglich
Produktionsausfälle in China wegen des neuen Coronavirus könnten Pharmaexperten zufolge zu Antibiotika-Engpässen in Deutschland führen. Da die Herstellung von Wirkstoffen in der stark betroffenen Provinz Hubei stillstehe, schwänden die Lagervorräte für die Weiterverarbeitung, sagte Morris Hosseini, Pharmaexperte bei der Beratungsgesellschaft Roland Berger. Erschwerend komme dazu, dass mit dem chinesischen Neujahrsfest die Produktion ohnehin ruhte. Kurzfristig reichten die Bestände noch aus, doch bei einem längerfristigen Stopp in den chinesischen Werken drohten Lieferengpässe.
China ändert Coronavirus-Statistik
Das neuartige Coronavirus hat in China inzwischen mehr als 1000 Menschen das Leben gekostet. 108 neue Todesfälle wurden erfasst – so viele wie nie zuvor binnen eines Tages. Nachweislich infiziert haben sich nach der offiziellen Statistik bisher gut 42.600 Menschen, knapp 2500 mehr als noch am Vortag.
Allerdings zählt die zuständige chinesische Gesundheitskommission Menschen, bei denen das Virus mit einem Test nachgewiesen wurde, die aber keine Symptome der Lungenkrankheit zeigen, schon seit einigen Tagen nicht mehr mit – ein Vorgehen, dass klar der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widerspricht. Die WHO betrachtet jemanden als nachweislich infiziert, wenn eine 2019-nCoV-Infektion durch ein Labor bestätigt wurde – «ungeachtet klinischer Zeichen oder Symptome», wie es heißt. Die WHO in Genf hatte zunächst keine Kenntnis von einer derartigen Änderung der Statistik. Vielmehr sei die Definition, welche Fälle gezählt werden, nach ihren Informationen erweitert worden, sagte WHO-Expertin Sylvie Briand am Dienstagabend in Genf.
Generell dürfte die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle in China immens sein. «Wir sehen nicht den echten täglichen Anstieg, sondern die tägliche Obergrenze in der Fähigkeit, neue Fälle zu identifizieren», erklärte der Coronavirus-Experte Christian Drosten von der Berliner Charité. Es könne sein, dass das Hindernis im Meldesystem die Testung ist, es könne aber auch etwas anderes sein. «Ich gebe inzwischen nichts mehr auf diese Zahlen.»
Coronavirus hat eigenen Namen: Covid-19
Die neue Lungenerkrankung bekam am Dienstag einen eigenen Namen. Sie werde nun Covid-19 genannt, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Covid steht für «COrona VIrus Disease». Zugleich erhielt auch das zunächst vorläufig 2019-nCoV genannte neue Coronavirus eine eigene Bezeichnung: Sars-CoV-2. Der Namensgeber des Erregers, die Coronavirus-Studiengruppe des Internationalen Komitees zur Taxonomie von Viren bezieht sich mit dem Namen Sars-CoV-2 auf die sehr enge Verwandtschaft zum Sars-Virus (wissenschaftlich: Sars-CoV), an dem 2002/2003 Hunderte Menschen gestorben waren. Die Viren sind Experten zufolge Varianten ein und derselben Virusart.
Zwei „Bürgerjournalisten“ in Wuhan festgesetzt
Zwei chinesische „Bürgerjournalisten“, die über den Ausbruch des Coronavirus und die überfüllten Krankenhäusern in Wuhan im Internet berichtet haben, sind von der chinesischen Polizei festgesetzt worden. Wie die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Dienstag unter Hinweis auf Familie und Freunde berichtete, hätten Polizisten den Anwalt Chen Qiushi und den Blogger Fang Bin „unter dem Vorwand der Quarantäne abgeholt“.
Seither seien beide nicht mehr über ihr Handy erreichbar, was in Isolation normalerweise möglich sein müsste. Keiner von beiden habe Symptome einer Infektion gehabt. „Wer in normaler Quarantäne steckt, kann telefonieren“, sagte die in New York ansässige Forscherin Wang Yaqiu von Human Rights Watch. „Beide haben die Zustände in Wuhan untersucht und unverblümt darüber gesprochen.“
Die Videos von Fang Bin, der auch Leichensäcke gefilmt und auf Youtube hochgeladen hatte, waren um die Welt gegangen. Auch Chen Qiushi hatte in den überforderten Krankenhäusern der schwer betroffenen Stadt Wuhan gefilmt. „Es gibt nicht genug Gesichtsmasken, nicht genug Schutzanzüge, nicht genug Material und was noch wichtiger ist, nicht genug Tests“, schilderte Chen Qiushi in einem Video.
Der freimütige Anwalt hatte im vergangenen Jahr auch an prodemokratischen Demonstrationen in Hongkong teilgenommen und Videos davon in sozialen Medien in China verbreitet. „Ich habe nicht einmal Angst vor dem Tod“, sagte Chen Qiushi in einem Video aus Wuhan. „Denkt ihr, ich habe Angst vor der Kommunistischen Partei?“ (dpa)
China feuert Chefs der Gesundheitskommission in Hubei
Der Ausbruch des Coronavirus in China zieht personelle Konsequenzen nach sich: Wie Chinas Staatsfernsehen am Dienstag berichtete, sind die Chef der Gesundheitskommission in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei entlassen worden. Zhang Jin, Parteisekretär der Gesundheitskommission von Hubei, und Liu Yingzi, der Direktor der Behörden, wurden demnach von Wang Hesheng, dem stellvertretenden Leiter der Nationalen Gesundheitskommission, abgelöst.
Zuletzt war in China immer mehr Kritik an der Untätigkeit oder langsamen Reaktion der Behörden auf den Ausbruch laut geworden. Für landesweite Bestürzung und Anteilnahme sorgte vergangene Woche der Tod des Arztes Li Wenliang, der frühzeitig vor dem Ausbruch des Coronavirus gewarnt hatte, aber laut Berichten gezwungen wurde, diese „Gerüchte“ nicht weiter zu verbreiten. Der 34-Jährige starb, weil er sich mit dem Virus angesteckt hatte. (dpa)
Zahl der Todesopfer in China steigt auf über 1000
Das neuartige Coronavirus hat in China schon mehr als 1000 Menschen das Leben gekostet. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden fielen der Lungenkrankheit weitere 108 Menschen zum Opfer, womit bislang insgesamt 1016 Menschen in China an der Lungenkrankheit gestorben sind. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking am Dienstag mit. Allein 103 neue Opfer wurden aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei gemeldet. Während die Zahl der Toten so schnell stieg wie noch nie seit Ausbruch der Krankheit, ging die Zahl neuer Infektionen am Dienstag im Vergleich zum Vortag zurück. Landesweit wurden 2478 weitere Erkrankungen gemeldet, somit die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in China auf 42.638 stieg. (dpa)
+++ 10. Februar +++
Inkubationszeit könnte bis zu 24 Tage dauern
Die Inkubationszeit könnte bei dem Erreger vorläufigen Analysen zufolge in seltenen Fällen bis zu 24 Tage betragen – und damit 10 Tage mehr als bisher angenommen. Im Schnitt betrage der Zeitraum zwischen Ansteckung und ersten Symptomen wohl drei Tage, ergab eine Auswertung des Experten Zhong Nanshan nach Angaben der Zeitung „China Daily“. Der Leiter des nationalen Expertengremiums zur Eindämmung der Lungenkrankheit hatte mit seinem Team 1099 Fälle aus 552 Krankenhäusern in China untersucht.
Ohne genaue Kenntnis der Methode lasse sich zunächst nicht sagen, wie gesichert die neuen Erkenntnisse seien, sagte der Coronavirus-Experte Christian Drosten von der Berliner Charité. „Eine häufige Fehlerquelle bei scheinbar sehr langen Inkubationszeiten ist eine unbemerkte zwischenzeitliche Exposition.“ Nur unter sehr kontrollierten Bedingungen lasse sich ausschließen, dass Betroffene dem Erreger mehrfach hintereinander ausgesetzt waren. Einen Grund zur Änderung von Richtlinien sehe er daher zunächst nicht. Auch Guan Weijie, Mitglied des chinesischen Expertengremiums, sagte, es gebe derzeit keinen Grund, die übliche Quarantänezeit von 14 Tagen zu verlängern.
ITB bestellt zusätzliches medizinisches Fachpersonal
Erst Anfang März soll in Berlin die Internationale Tourismusbörse (ITB) stattfinden, dank des Coronavirus sind die Mitarbeiter aber schon jetzt so beschäftigt wie zur Messe-Primetime. „Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass die Auswirkungen des Virus begrenzt sind – aber wir treffen trotzdem Vorsichtsmaßnahmen“, sagte ITB-Sprecherin Julia Sonnemann am Montag der Berliner Zeitung. So hat die weltweit größte Tourismusbörse für die Messetage bereits zusätzliches medizinisches Fachpersonal bestellt. Desinfektionsmittel-Spender sollen an allen Eingängen angebracht und die Sanitärbereiche häufiger als üblich gereinigt werden.
Die Zahl der Absagen hält sich bei der ITB zurzeit noch in Grenzen – bisher hätten erst zwei Aussteller aus China abgesagt, so Sonnemann. Ein Großteil der chinesischen Aussteller in der Asien-Halle der Tourismusbörse schicke seine Mitarbeiter ohnehin aus Europa. Und die Zahl der Teilnehmer aus China sei gering: „Nur 0,56 Prozent unserer Aussteller kommen überhaupt aus China.“ Aussteller aus anderen, auch benachbarten asiatischen Ländern, hätten noch nicht abgesagt. „Wir sind gut vorbereitet und haben noch etwas Zeit“, so Sonnemann mit Blick auf den Termin der ITB vom 4. bis zum 8. März. „Die ITB wird auf jeden Fall stattfinden.“
Protest gegen Ankunft der China-Rückkehrer
Die Ankunft der 20 Rückkehrer aus China, die am Sonntag in der DRK-Klinik in Quarantäne untergebracht wurden, löste in Köpenick Protest aus, wie die Polizei auf Nachfrage der Berliner Zeitung am Montag mitteilte. Vier Frauen hätten eine spontane Kundgebung vor dem Krankenhaus angemeldet und unter anderem mit einem Plakat gegen die Unterbringung von „Quarantänepatienten in einem Versorgungskrankenhaus in Deutschland“ demonstriert.
Testergebnisse von China-Rückkehrern: kein Virus nachgewiesen
Die 20 China-Rückkehrer in Berlin sind nicht mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. „Wir sind erleichtert. Alle Testergebnisse auf das neuartige Coronavirus der Rückkehrerinnen und Rückkehrer in Berlin sind negativ“, teilte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag mit. „Die 14-tägige Quarantäne für die Dauer einer längstmöglichen Inkubationszeit unter Beobachtung ist eine Maßnahme, um die Betroffenen selbst und die Bevölkerung zu schützen.“ Der Bevölkerungsschutz habe höchste Priorität für sie, betonte Kalayci.
Alle China-Rückkehrer in Berlin symptomfrei
Die 16 Erwachsenen und 4 Kinder waren am Sonntag in Berlin-Tegel gelandet. Die Menschen, die sich in der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan aufgehalten hatten, kamen umgehend auf eine Quarantäne-Station auf dem Gelände der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick. Am Sonntag hieß es, die Deutschen und ihren Familienangehörigen seien wohlauf. Die Tests auf das Coronavirus sollen nun zwei Wochen lang alle vier Tage wiederholt werden. (dpa)
Coronavirus in China treibt Inflation auf höchsten Stand seit acht Jahren
Das Coronavirus in China treibt die Inflation: Die Verbraucherpreise, vor allem für Lebensmittel, stiegen im Januar im Vorjahresvergleich um 5,4 Prozent, wie das chinesische Statistikamt am Montag mitteilte. Das war der höchste Anstieg seit Ende 2011. Die Epidemie beeinträchtigt die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln.
Die Inflation in China war bereits vor Ausbruch der Epidemie hoch – was vor allem am starken Anstieg der Preise für das beliebte Schweinefleisch liegt. Grund dafür ist die starke Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in der Volksrepublik. Im Januar verdoppelte sich der Preis für Schweinefleisch im Vorjahresvergleich: Er stieg laut Statistik um 116 Prozent. Dazu kommt, dass der Konsum im Januar wegen des Neujahrsfestes Ende des Monats stark zulegte – die Chinesen kaufen zum Fest viel ein.
Die Ausbreitung des Coronavirus verschärfte die Lage: Viele Straßen sind gesperrt, ganze Städte abgeriegelt, viele Menschen hamstern Lebensmittel. Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt etwa stiegen im Januar um ein Fünftel (20,6 Prozent);darunter die für frisches Gemüse um rund 17 Prozent. (afp)
Alle Zuschauer bei Champions League in Asien mit Masken
Beim Eröffnungsspiel der asiatischen Fußball-Champions League am Mittwoch in Südkorea müssen alle Zuschauer Gesichtsmasken tragen. Das ist laut Nachrichtenagentur AP eine der Maßnahmen der Asiatischen Fußball-Förderation (AFC) gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus. Die Körpertemperatur der Besucher darf nicht über 37,5 Grad liegen. Im ersten Spiel des Wettbewerbs stehen sich in Jeonju die Meister aus Südkorea und Japan gegenüber: Jeonbuk Motors und Yokohama F. Marinos.
Die AFC hatte in der vergangenen Woche bereits beschlossen, dass die Partien der drei chinesischen Clubs Shanghai SIPG, Guangzhou Evergrande und Shanghai Shenhua verschoben werden. Sie sollen im April und Mai stattfinden. Die vier iranischen Teams bestreiten ihre ersten drei Partien wegen der Spannungen in der Region auswärts. An dem Wettbewerb nehmen 32 Mannschaften teil. Die Zahl der bestätigten Infektionen durch das Virus stieg in China auf mehr als 37.000 Fälle. Außerhalb Chinas sind mehr als 300 Infektionen bestätigt.
Damen-Golfturniere in Thailand und Singapur gestrichen
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sind zwei Profi-Golfturniere der Damen in Thailand und Singapur ersatzlos aus dem Turnierkalender gestrichen worden. „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Spielerinnen, Fans und aller, die bei dieser Veranstaltung arbeiten, haben für uns immer höchste Priorität“, teilte die LPGA-Tour am Montag mit. Betroffen von der Absage sind die LPGA Thailand vom 20. bis 23. Februar in Pattaya und die eine Woche später geplante Women“s World Championship in Singapur. (dpa)
Coronavirus: Zahl neuer Infektionen steigt weiter – 908 Tote
Die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus in China ist erneut gestiegen. Wie Chinas Gesundheitskommission am Montag mitteilte, wurden landesweit 97 neue Todesfälle bestätigt. Damit sind bislang mehr als 908 Menschen in China dem Virus zum Opfer gefallen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg um 3062 auf 40.171 Fälle. Allein in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich ausgebrochen war, kamen 2618 Infektionen und 91 Todesfälle hinzu. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der Welt mehr als 300 Erkrankungen bestätigt, davon 14 in Deutschland. (dpa)
Kreuzfahrtschiff in Japan: 60 weitere Coronavirus-Fälle
An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama sind weitere 60 Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Montag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes auf mindestens 130, wie der japanische Fernsehsender NHK weiter berichtete. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen. An Bord des Kreuzfahrtschiffes sind nach Erkenntnissen der Deutschen Botschaft in Tokio auch zehn deutsche Staatsangehörige. (dpa)
+++ 9. Februar +++
Coronavirus: Rund 6200 Mediziner nach Wuhan entsandt
Rund 6200 medizinische Fachkräfte sind am Wochenende mit 47 Charterflügen in die schwer vom Coronavirus betroffene chinesische Stadt Wuhan gebracht worden. Dies sei der vom Umfang her größte Transport medizinischen Personals seit Ausbruch der neuartigen Lungenerkrankung in China, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde ACCA. Neun chinesische Fluggesellschaften hätten neben dringend benötigter medizinischer Ausstattung 34 Teams aus mehreren Provinzen befördert. (dpa)
Flugzeug mit China-Rückkehrern in Berlin gelandet
Ein Flugzeug der Bundeswehr ist mit Rückkehrern aus der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan in Berlin gelandet, Die Maschine kam am Sonntagmittag auf dem Flughafen Tegel an, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Die 20 China-Rückkehrer kommen nun in Quarantäne. Sie werden in einem Gebäude der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick untergebracht. Eine britische Chartermaschine brachte die Rückkehrer aus Wuhan zunächst zu einem Militärflughafen in der Nähe von Oxford. Nach dem Zwischenstopp dort flog eine Bundeswehr-Maschine die Deutschen am Vormittag weiter in die Bundeshauptstadt. (dpa)
Erster Fall von Coronavirus auf Mallorca
Erstmals ist ein Fall von Coronavirus auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca bestätigt worden. Es handele sich um einen Familienvater, der seit Freitag isoliert im Krankenhaus Son Espases in der Hauptstadt Palma liege, teilten die Gesundheitsbehörden der Baleareninsel am Sonntag mit. Seine Frau und die zwei Kinder seien negativ auf das Virus getestet worden.
Spanischen Medienberichten zufolge soll es sich um eine britische Familie handeln, die in Marraxtí bei Palma lebt. Der Mann habe zuvor in Frankreich Kontakt mit einem Infizierten gehabt und sich nach seiner Rückkehr selbst im Krankenhaus gemeldet, nachdem er leichte Krankheitssymptome gehabt habe, so das „Diario de Mallorca“. (dpa)
Mehr Tote durch Coronavirus als bei Sars-Epidemie
Die Zahl der Todesopfer durch das neue Coronavirus hat die der Sars-Pandemie vor 17 Jahren überstiegen. Mit 89 neuen Fällen der Lungenerkrankung, die Chinas Gesundheitsbehörde am Sonntag bestätigte, kletterte die Gesamtzahl der Opfer weltweit auf 813. An dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) waren 2002/2003 laut WHO 8096 Menschen erkrankt und 774 gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen durch das neue Coronavirus stieg am Sonntag in China um weitere 2656 auf 37.198 Fälle.
Außerhalb Chinas sind bislang mehr als 300 bestätigte Infektionen bestätigt. Bis auf ein Opfer auf den Philippinen und eines in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong haben sich alle Todesfälle auf dem chinesischen Festland ereignet – die meisten in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus in der Stadt Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. In der Provinz kamen bislang 780 Menschen ums Leben. (dpa)
Maschine mit Rückkehrern aus Wuhan in Großbritannien gelandet
Eine britische Chartermaschine mit Rückkehrern aus der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Millionenstadt Wuhan ist in Großbritannien angekommen. Das Flugzeug mit 200 Menschen, darunter etwa 20 Deutschen, an Bord sei am Sonntag um 07.30 Uhr (08.30 Uhr MEZ) auf dem Militärflughafen RAF Brize Norton nahe Oxford gelandet, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Die deutschen Rückkehrer werden noch am Sonntagvormittag in Berlin erwartet. Das Auswärtige Amt hatte sich am Samstagabend per Twitter bei den britischen Behörden bedankt: „Guten Flug und großen Dank an die britischen Behörden für die große Hilfe!“ (dpa)
+++ 8. Februar +++
Zahl der Coronavirus-Fälle in China stabilisiert sich
Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in China hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stabilisiert. Aus der Provinz Hubei, dem Zentrum der Epidemie, sei seit vier Tagen kein Anstieg der Fallzahlen gemeldet worden, sagte der WHO-Experten Michael Ryan am Samstag in Genf. Dies seien „gute Nachrichten“. Die Entwicklung sei möglicherweise auf die strengen Schutzmaßnahmen der Behörden zurückzuführen.
In der Provinz Hubei stehen Millionen Menschen de facto unter Quarantäne. Ryan warnte zugleich, dass es zu früh sei, um Vorhersagen zum weiteren Verlauf der Epidemie zu treffen. Auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mahnte zur Vorsicht. Das neuartige Coronavirus hatte sich in den vergangenen Wochen rasant ausgebreitet. In Festlandchina erkrankten mehr als 34.500 Menschen daran. Mehr als 720 Infizierte starben. (AFP)
Maschine mit Rückkehrern aus Wuhan gestartet
Eine britische Chartermaschine mit Rückkehrern aus der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen Millionenstadt Wuhan ist unterwegs nach Großbritannien. Das Flugzeug mit 200 Briten und weiteren Staatsbürgern an Bord habe am Sonntagmorgen um 3.20 Uhr (Ortszeit; 20.20 Uhr MEZ Samstagabend) in Wuhan abgehoben, teilte das Außenministerium in London am Samstagabend mit. Es sollte am Sonntagmorgen auf dem britischen Militärflughafen in der Nähe von Oxford landen. (dpa)
+++ 7. Februar +++
WHO: Weltweite Knappheit an Virus-Schutzausrüstung wegen 2019-nCoV
Wegen der Coronavirus-Epidemie in China wird nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile weltweit Schutzausrüstung knapp. „Die Welt ist mit einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung konfrontiert“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor dem WHO-Exekutivrat in Genf. Weltweit gehen seinen Angaben zufolge Gesichtsmasken und andere Schutzausrüstung out.
Der WHO-Chef kündigte an, sich beim Lieferketten-Netzwerk für Schutzausrüstung dafür einzusetzen, „Engpässe“ in der Produktion zu beheben. Bereits am Mittwoch hatte die WHO angekündigt, Atemschutzmasken, Gummihandschuhe, Schutzhandzüge und Test-Sets an hilfsbedürftige Länder zu schicken. Dazu forderte sie die internationale Gemeinschaft zu Zahlungen in Höhe von 675 Millionen Dollar (613 Millionen Euro) auf.
Wie Tedros am Freitag sagte, gibt es auch immer noch Länder, die Informationen über bestätigte Ansteckungsfälle nicht an die WHO weiterleiten. „Wir fordern diese Mitgliedsländer auf, diese Informationen umgehend zu teilen“, sagte der WHO-Chef. Kein Land und keine Organisation könne die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus allein stoppen. „Zusammenzuarbeiten ist unsere große Hoffnung und unsere einzige Hoffnung“, fügte er hinzu, „Wir haben einen gemeinsamen Feind, der gefährlich ist und zu schweren gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen führen kann“, mahnte Tedros. Das Virus müsse „einhellig“ bekämpft werden.
Die chinesischen Behörden versuchen seit Wochen mit drastischen Maßnahmen, die Ausbreitung des neuartigen Virus 2019-nCoV in den Griff zu bekommen. Neben großflächigen Quarantäne-Maßnahmen gilt in Städten und Provinzen mit Millionen Einwohnern eine Schutzmaskenpflicht. Vielerorts wurden Masken daher bereits knapp. Trotzdem haben die chinesischen Behörden mittlerweile mehr als 31.000 Krankheitsfälle registriert. 636 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Von China aus hat sich das Coronavirus zudem in mehr als zwei Dutzend weitere Länder ausgebreitet. In Deutschland gibt es inzwischen 13 bestätigte Ansteckungsfälle. (afp)