Finanzierungsmöglichkeiten für die energetische Sanierung: Kredite für Solaranlagen und Wärmepumpen

Kein Verbraucherthema wird aktuell so heiß diskutiert wie das der energetischen Sanierung. Die Regierung drängt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und gleichzeitig auf den Umstieg auf CO2-arme oder freie -Heizungen. Viele Eigenheimbesitzer gehen den Trend durchaus mit. Nie wurden in so kurzer Zeit so viele Solaranlagen installiert wie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023.

Für Haus- und Wohnungsbesitzer, die diesen Trend mitgehen wollen stellt sich schlicht die Frage der Finanzierung. Denn Solaranlagen kosten fast immer fünfstellige Beträge. Die Amortisationsdauer schwankt je nach Dachausrichtung und Verschattung.

Bei der Anschaffung der viel gelobten Wärmepumpe fallen ebenfalls deutlich höhere Kosten an als bei einer vergleichbaren Gasheizung. Laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VBZV) liegen die Kosten für den Einbau einer Gasheizung bei 5000 bis 9000 Euro. Wärmepumpen kosteten dagegen satte 35.000 Euro.

CO2-effiziente Wärmeanlagen bis zu 40 Prozent förderfähig

Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sind Wärmeanlagen, die auf C02-Effizienz setzen, aktuell hoch förderfähig. Auf Wärmepumpen sind somit Förderungen von bis zu 40 Prozent möglich. Solarthermieanlagen, die Wasser mit Hilfe der Sonne erhitzen, ist eine Förderung von bis zu 35 Prozent möglich. Photovoltaikanlagen erhalten keine direkten Zuschüsse, sind aber seit 1. Januar 2023 von der Mehrwertsteuer befreit, was einer Förderung von immerhin fast 16 Prozent entspricht.

Dennoch verbleiben für den Hauseigentümer noch hohe Kosten für die Investition, oft im deutlich fünfstelligen Bereich. Die Kreditwirtschaft hat sich auf die neue Nachfrage für die energetische Sanierung eingestellt und spezielle Produkte im Angebot.

Die PSD Bank West etwa bietet einen speziellen Kredit für die Finanzierung einer umweltfreundlichen Wärmepumpe an. Dessen Darlehensbetrag kann zwischen 10.000 bis 50.000 Euro gewählt werden, die Laufzeiten mit festem Zins liegen bei bis zu 20 Jahren.

Kredite für die Finanzierung von Wärmepumpen

„Unser PSD Wärmepumpenkredit ist als Volltilgungsdarlehen angelegt, die Summe ist also zum Ende der Laufzeit vollständig abbezahlt“, sagt Stefanie von Elm, Baufinanzierungsberaterin der PSD Bank West.

Aufgrund der aktuellen Zinsstruktur liegen die Konditionen für kurzlaufende und sehr langfristige Kredite historisch betrachtet relativ nah beieinander. Bei der PSD Bank wurden Mitte Juli laut Von Elm für den PSD Wärmepumpenkredit mit 5-jähriger Laufzeit 3,99 Prozent fällig, für 20 Jahre wurden 4,69 Prozent angesetzt (gebundener Sollzinssatz). Die Zinshöhe sei nicht bonitätsabhängig, sondern stets gleich hoch.

Bis vor einem Jahr waren die Zinsen zwar insgesamt deutlich niedriger, die Differenz zwischen lang- und kurzfristig fiel aber deutlich höher aus.

Der Wärmepumpenkredit der PSD Bank West wird übrigens nicht grundschuldlich besichert, was die Auszahlung vereinfachen soll. Außerdem kann er jederzeit zu 100 Prozent vorzeitig getilgt werden, auch ohne Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank. Das soll den Kunden mehr Flexibilität ermöglichen.

Die Kreditauszahlung erfolge nach Vorlage eines Angebots für die Anschaffung einer Wärmepumpe. Andere Banken haben ähnliche Finanzierungsmodelle für energetische Sanierungen aufgelegt.