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Ed Sheeran erscheint vor Gericht wegen Plagiatsvorwürfen

Der britische Popstar Ed Sheeran hat in einem gegen ihn eröffneten Plagiatsprozess ausgesagt. Der 32-Jährige erschien am Dienstag (Ortszeit) in schwarzem Anzug vor Gericht in New York und bahnte sich mit gesenktem Kopf seinen Weg vorbei an den wartenden Journalisten.

Sheeran wird vorgeworfen, für seinen Hit „Thinking Out Loud“ beim Soulklassiker „Let’s Get It On“ von Marvin Gaye aus dem Jahr 1973 abgekupfert zu haben. „Ja, Amy Wadge und ich haben den Song ‚Thinking Out Loud‘ geschrieben“, versicherte Sheeran mit Blick auf die Co-Autorin nach Angaben der „New York Times“, die Zugang zum Gerichtssaal hatte.

Klage gegen Ed Sheeran: US-Anwalt Ben Crump vertritt Kläger

Gegen den britischen Sänger klagen die Erben von Ed Townsend, einem Musiker und Produzenten, der „Let’s Get It On“ mit Marvin Gaye geschrieben hat. Sie werden von dem prominenten US-Anwalt Ben Crump vertreten. „Ich bin hier für Gerechtigkeit, um das geistige Eigentum meines Vaters zu schützen“, sagte Townsends Tochter Kathryn Townsend Griffin vor dem Gerichtsgebäude vor Journalisten.

Townsends Erben sprechen von „frappierenden Ähnlichkeiten und offenkundig gemeinsamen Elementen“ zwischen „Let’s Get It On“ und Sheerans „Thinking Out Loud“. Als Beleg führen sie unter anderem an, dass die Band Boyz II Men schon Medleys der beiden Songs aufgeführt hat – und Sheeran die beiden Stücke ebenfalls schon bei Auftritten gemixt hat.

Sheerans Anwälte: Es gebe dutzende Songs mit gleicher Akkordfolge

Sheerans Anwälte halten dagegen, es gebe „dutzende oder sogar hunderte Songs“ aus der Zeit vor oder nach „Let’s Get It On“, die eine „gleiche oder ähnliche Akkordfolge“ verwendeten. Ein Musikwissenschaftler, den die Verteidigung als Zeugen aufrief, bestätigte dies und sagte, die fragliche Sequenz aus vier Akkorden sei schon vor Gayes Hit im Jahr 1973 wiederholt in Songs verwendet worden.

Die Ballade „Thinking Out Loud“ war 2014 veröffentlicht worden und auf den zweiten Platz der US-Charts Billboard Hot 100 gestürmt. 2016 gewann der Hit einen Grammy als bester Song des Jahres. Der Rechtsstreit um die Plagiatsvorwürfe zieht sich schon seit Jahren. Eine 2016 eingereichte erste Klage war zunächst abgewiesen worden, im folgenden Jahr wurde eine neue Klage eingereicht.

Ed Sheeran stand bereits 2022 vor Gericht

Es ist nicht das erste Mal, dass Sheeran sich vor Gericht gegen Plagiatsvorwürfe verteidigen muss. Vor einem Jahr gewann der Sänger in London einen Urheberrechtsprozess um seinen Welthit „Shape of You“. Der Richter urteilte, Sheeran habe „weder absichtlich noch unterbewusst“ Teile von „Oh Why“ von Sami Chokri und Ross O’Donoghue übernommen.

Ed Sheeran steht auf der Bühne und nimmt den Preis für den Songwriter des Jahres bei den Brit Awards 2022 entgegen. Seine musikalische Karriere hat er fest im Blick.

Urheberrechtsstreitigkeiten gibt es in der Musikbranche immer wieder. 2015 wurden die beiden US-Musiker Pharrell Williams und Robin Thicke wegen Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrem Song „Blurred Lines“ schuldig gesprochen. Sie sollen sich beim Marvin-Gaye-Hit „Got to Give It Up“ von 1977 bedient haben und wurden zur Zahlung von rund fünf Millionen Dollar an die Familie der Soul-Legende verurteilt.

Die britische Rockband Led Zeppelin wurde hingegen 2016 vom Vorwurf freigesprochen, das Intro ihres legendären Songs „Stairway to Heaven“ bei der US-Formation Spirit geklaut zu haben. (afp)

2023-04-26 09:28:00
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