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Carnival Chaos: Polizeieinsatz und Probleme in Köln

Der Sessionsauftakt in Köln neigt sich dem Ende zu. In den Feier-Hotspots in Köln entspannt sich die Lage wieder. „Wir haben noch deutlich zu tun, vor allem mit kleineren Schlägereien“, sagte eine Polizei-Sprecherin am Samstagabend (11. November 2023) auf EXPRESS.de-Nachfrage.

Mehr als 1000 Einsatzkräfte waren bereits seit den frühen Morgenstunden im gesamten Kölner Innenstadtbereich im Einsatz. So mussten unter anderem zwei Gruppen, die sich am Aachener Weiher prügelten, getrennt werden. Rund zehn Personen traten auf einen auf dem Boden liegenden jungen Mann ein.

11.11.: Polizist nach Einsatz schwer an Schulter verletzt

Zudem beleidigte ein 24-jähriger Mann Polizeibeamte, die bei einem internistischen Notfall an der Meister-Gerhard-Straße helfen wollten, massiv als „Wichser“. Auf die Identitätsfeststellung reagierte er mit Faustschlägen und leistete derart Widerstand, dass ein Polizist eine schwere Schulterverletzung erlitt und nicht mehr dienstfähig war.

Bis zum späten Samstagabend sprach die Polizei 63 Platzverweise aus. 26 überwiegend alkoholisierte Personen verbringen den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam. Bis 21 Uhr fertigten die Beamten nach vorläufigen Erkenntnissen bislang 96 Strafanzeigen, davon überwiegend wegen Körperverletzungsdelikten, Taschendiebstahls und Sexualstraftaten. Die Polizisten nahmen zwei Tatverdächtige vorläufig fest.

Einsatzleiter Frank Wißbaum resümiert: „Für uns ist der Einsatztag noch lange nicht vorbei und wir werden auch in der Nacht weiterhin mit vielen Einsatzkräften für die Sicherheit der Feiernden sorgen. Wenn ich auf den heutigen Tag zurückblicke, freut mich insbesondere, dass es rund um die Synagoge in der Roonstraße ruhig geblieben ist. Das war mir neben der Sicherheit aller Karnevalisten ein besonderes Anliegen. Trotz der räumlichen Nähe zu der Partymeile konnten die Gottesdienste ungestört stattfinden und die Gläubigen ihre Synagoge in Ruhe aufsuchen.“

Erneut gab es Ärger mit dem Ordnungsdienst. Gegen 18.30 Uhr identifizierten Polizisten nach Zeugenhinweisen einen 20 Jahre alten Mitarbeiter eines beauftragten Sicherheitsdienstes, der im Verdacht steht, Bargeld für den Einlass zur Zülpicher Straße verlangt zu haben. Die Beamten stellten mehrere Tausend Euro bei ihm sicher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Im Fall der Personen, die gegen 12 Uhr auf der Zülpicher Straße den Hitlergruß gezeigt haben sollen, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen und bittet Zeugen, sich zu melden.

11.11.: Kölner Hauptbahnhof zeitweise gesperrt 

Die Menschenmassen sorgten am „Elften im Elften“ für große Probleme. Um 20.15 Uhr verkündete die Bundespolizei, dass wegen des hohen Personenaufkommens wegen der Abreise der Kölner Hauptbahnhof zeitweise gesperrt wurde. Um 22.38 Uhr konnte verkündet werden, dass der Bahnhof wieder geöffnet ist.

Bis 21 Uhr stellte die Polizei 40 alkoholisierte E-Scooter-Fahrer fest und ließ bei 24 von ihnen Blutproben entnehmen. Bei zehn war der Wert so hoch, dass die Polizisten die Führerscheine beschlagnahmten. Ein E-Scooter-Fahrer erlitt bei einem Sturz Höhe Ulrepforte schwere Gesichtsverletzungen. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus, wo ihm Polizisten eine Blutprobe entnehmen ließen.

Auch von der Stadt Köln gibt es eine erste Zwischenbilanz zum Sessionsstart. Der Ordnungsdienst führte 123 „Präventivgespräche“ zum Thema Jugendschutz, davon 107 im Zülpicher Viertel – in 80 Fällen mussten Jugendliche ihren mitgebrachten Alkohol entsorgen, davon 51 im Zülpicher Viertel. 14 Ansprachen wurden wegen des Glasverbots geführt.

Außerdem wurden 173 Personen beim Wildpinkeln erwischt, davon 122 im Zülpicher Viertel – sie erwartet ein Bußgeld von bis zu 200 Euro. Der Ordnungsdienst kümmerte sich überdies um 20 hilflose Personen.

Im Kwartier Latäng gab es bisher 255 Behandlungen, davon mussten 62 Personen durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser transportiert werden. Außerdem halfen Fußtrupps 166 Jecken, die – meist wegen Alkoholproblemen – behandelt werden mussten.

Am Heumarkt und Alter Markt wurden bis 16 Uhr 91 Personen mit gesundheitlichen Problemen versorgt. Darunter waren zehn Patienten und Patientinnen, die ins Krankenhaus mussten.

Die Feuerwehr hatte stadtweit insgesamt 29 Einsätze, der Rettungsdienst 390 (an einem normalen Tag sind es etwa 200) – allerdings kann hier nicht zwischen „normalen“ Einsätzen und solchen mit Karnevalsbezug differenziert werden.

11.11. in Köln: KVB musste weitere Linien trennen

Die Kölner Verkehrs-Betriebe kämpfen auch weiter mit dem enormen Andrang. Das Fahrgastaufkommen befindet sich weiter auf sehr hohem Niveau mit Vollauslastung bis zu 100 Prozent, teilte die KVB mit. Das Geschehen hat sich dabei weg vom Heumarkt hin zum Univiertel verlagert. Barbarossaplatz und Chlodwigplatz sind weiterhin stark gefüllt.

Die Linien 1, 7 und 9 wurden ebenfalls getrennt, da sich der Bereich zwischen Rudolfplatz und Aachener Weiher stark mit feiernden Jecken gefüllt hat und ein sicherer Betrieb nicht aufrechterhalten werden kann. Inzwischen fahren die Bahnen wieder bis zur Haltestelle „Universitätsstraße“, wenden an der Schleife vor der Haltestelle „Moltkestraße“ und fahren von dort zurück.

2023-11-12 03:13:55
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