Den beginnenden TV-Herbst bestimmt schlagzeilentechnisch bislang vor allem Stefan Raab (57). Der Entertainer ist zurück – doch während sich die RTL-Spitze für ihren Mega-Deal selbst feiert, meldet sich Helmut Thoma (85) zu Wort. Und was der frühere RTL-Boss von Raabs Rückkehr hält, dürfte der Chefetage des Kölner Senders überhaupt nicht gefallen.
„Wäre ich noch RTL-Chef, hätte ich um Himmels willen niemals so viel Geld für Stefan Raab bezahlt“, poltert Thoma in einem aktuellen Interview mit t-online. Für fünf Jahre hat RTL den Moderator verpflichtet. Raab kassiert für den Exklusiv-Vertrag angeblich 90 Millionen Euro. Der Sender, so Helmut Thoma weiter, werde sich an Raab „schon nicht finanziell verheben, weil er insgesamt durch seinen Mutterkonzern Bertelsmann über genügend Mittel verfügt.“
Der österreichische Medienmanager Helmut Thoma lenkte von 1984 bis 1998 die Geschicke des Kölner Privatsenders RTL
Um genau zu sein: 2023 machte Bertelsmann laut Geschäftsbericht 20 Milliarden Euro Umsatz. 90 Millionen, verteilt auf fünf Jahre, klingt daher erst einmal verkraftbar, findet Helmut Thoma.
„Aber ich bezweifle, dass Raab sein Geld wert ist. Zumal RTL einen Fehler macht: Sie schaden damit ihrem erfolgreichsten Entertainer – Dieter Bohlen, der jetzt mit dem Parallelprogramm auf RTL+ leben muss.“
Während Raabs Sendung „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ nämlich mittwochs um 20:10 Uhr bei RTL+ online gestellt wird, läuft auf dem Hauptkanal in der Regel Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“.
Langfristig würde die Strategie von RTL nicht aufgehen, so ist sich Helmut Thoma sicher. Denn für ihn sei Raab nur „zweite oder dritte Wahl“.
Der Medienmanager weiter: „Der Raab dämmert so vor sich hin, schließlich entstammt der einer anderen Zeit. Mit welcher Innovation will der denn bitte im Jahr 2024 für Furore sorgen?” Streaming sei doch gar nicht sein Metier, so Thoma. Und weiter: „Raab führt RTL nicht in die Zukunft. Wie auch? Wenn ein Moderator so lange weg ist aus der Öffentlichkeit, verliert er den Kontakt zu den Menschen, das Gespür.“
2024-09-25 20:34:29
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